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Katze Tieraerztin

Eine emotionale Ausnahmesituation für Mensch und Tier


Ihr Hund ist von einem anderen Hund schwer verletzt worden …

Ihre Katze ist vom Balkon gestürzt und hat eine offene Oberschenkelfraktur …
Mitten in der Nacht kommt es zu einem epileptischen Anfall bei Ihrem Hund …
Sie kommen zu einem Autounfall, bei dem ein verletzter Hund beteiligt ist …
Sie haben beobachtet oder vermutet, dass Ihr Tier Gift aufgenommen hat …

>>Auflistung was ist ein Notfall<<
 

Was tun?
Schwere Verletzungen und Erkrankungen unserer Tiere sind psychisch enorm belastend und machen rationales zielgerichtetes Handeln oft schwierig oder unmöglich.

Sie sollten sich deshalb auf eine solche Ausnahmesituation vorbereiten und die notwendigen Schritte planen:

Bis tierärztliche Hilfe verfügbar ist, muss alles getan werden, dass sich die Situation nicht weiter verschlimmert.
Tiere mit schweren Verletzungen und starken Schmerzen erleben Annäherung, Fixierung und erste Hilfsmaßnahmen in dieser Situation oft als Strafe und reagieren mit Aggression, Panik und Flucht.

Versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren und beruhigend auf das verletzte oder kranke Tier einzuwirken: 

Grundsätzlich sollte es selbstverständlich sein, dass Sie als Tierhalter in einem solchen Notfall, der meist mit viel Emotionen und Stress verbunden ist und oft nicht während den regulären Öffnungszeiten von Tierarztpraxen passiert, bereits wissen, wo Sie tierärztliche Hilfe bekommen können.

Besprechen Sie dieses Thema mit ihrem Haustierarzt anlässlich eines normalen Besuches.

Bedenken Sie, dass Ihr Tierarzt auch Erholungszeiten braucht, auf Urlaub, krank oder auf einer Fortbildung sein kann. Sie sollten deshalb nicht nur die Telefonnummer Ihres Haustierarztes auf ihrem Handy eingespeichert haben, sondern sich schon vorab darüber informiert haben, wie in Ihrem Bezirk der tierärztliche Notdienst organisiert ist. 

Wenn Sie das noch nicht getan haben, nehmen sie sich einmal die Zeit, um den „worst case“ durchzuspielen. 

Fragen Sie sich:

Informieren Sie sich vorab, welche Praxis in der Nacht oder am Wochenende Notdienst hat, wenn sich eine Erkrankung oder zum Beispiel eine Geburt ankündigt. Nehmen Sie Kontakt mit dieser Praxis auf und kündigen Sie an, dass Sie vielleicht Hilfe brauchen könnten. 

So erfahren Sie auch, ob mit der personellen und technischen Ausstattung dieser Praxen zum Beispiel eine Magendrehung oder eine lebensbedrohlichen Vergiftung in der Nacht so versorgt werden kann und Ihr Tier dort eine realistische Überlebenschance hat. 

Bedenken Sie, dass es nicht selbstverständlich ist, dass Sie jederzeit in Ihrer unmittelbaren Nähe einen Notdiensthabenden Tierarzt oder eine Tierklinik zur Verfügung haben werden, wo das möglich ist und Sie möglicherweise auch weitere Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen.

Wenn Sie erst im Fall des Notfalles beginnen müssen, diese Informationen einzuholen, verspielen Sie viel wertvolle Zeit, die im schlimmsten Fall Ihrem Tier das Leben kosten kann.

Wenn Sie einen Tierarzt oder eine Tierklinik erreicht haben und geklärt haben, dass Sie dort nicht vor verschlossenen Türen stehen und die Praxis für diesen Notfall ausgerüstet ist, müssen Sie das erkrankte oder verunfallte Tier dorthin bringen.

Nur in Ausnahmefällen wird es möglich sein, dass ein Tierarzt in solchen Fällen zu Ihnen nach Hause oder zum Ort des Unfalles kommt.

Eine professionelle Untersuchung, Diagnosestellung und bestmögliche intensivmedizinische Versorgung ist nur in der Praxis möglich, da nur dort das ganze Equipments einer Praxis (Labor, Röntgen und Ultraschall) zur Verfügung steht.

Beachten Sie: Verunfallte Tiere sind in einer Ausnahmesituation, wehren sich gegen Annäherung und können um sich beißen. Sie können oft schwer fixiert und transportiert werden.


Quelle: Text TA Dr. Peter Theurl 

 

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